"Der Raum als dritter Erzieher."
Mit diesem Satz soll ausgesagt werden, dass unsere Räume wirken. Und zwar so stark, dass sich weder Kinder noch die Fachkräfte ihrer Wirkung entziehen können.
Unser Team beobachtet und analysiert, in welcher Weise Kinder, Erzieher und Eltern die Räume nutzen. Wichtig dabei ist: Es gibt nie einen festgelegten Entwurf, wir befinden uns immer wieder in
einem Umgestaltungsprozess. Das Spielverhalten der Kinder verändert sich, sie befinden sich ständig in einer Umfunktionierungsphase. Sie wollen sich bewegen, bauen, Rollen spielen,
experimentieren, ruhen, konstruieren und gestalten. Kinder benötigen dafür entsprechende Räume und Materialien.
Um die ganz unterschiedlichen und komplexen Aktivitäten zu erfassen, gibt es bei uns Bestandsaufnahmen der vorhandenen Möbel und Materialien. Das wichtigste Ziel unserer Raumgestaltung sollte
immer sein, sich an den Interessen, Bedürfnissen und Fähigkeiten unserer Mitmenschen, vor allem unserer Kinder, zu orientieren.
Hier ein paar Schlagworte, die immer wieder in unserer Gestaltung für den „Raum als dritter Erzieher“ berücksichtigt werden:
Räume wirken! Trotz dieser Bedeutung wird den Räumen oft zu wenig Aufmerksamkeit zugesprochen. Durch unsere Räumlichkeiten wollen wir eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, die beim Besuch und beim Aufenthalt in unserer Kindertagesstätte eine positive Grundstimmung für Kinder und Erwachsene bewirken sollte.
Die Architektur unseres Hauses
Die räumliche Transparenz unserer Kita gestattet vielfältige Beziehungen zwischen Außenwelt und Innenraum. Man kann in sie hineinsehen, aber auch aus ihr heraus blicken.
Die Raumordnung hat eine unterstützende Wirkung auf unsere Vorstellung von einem Ort mit viel Freiraum für Bewegung und Begegnung, für Handlung und Entscheidung sowie mit großem Aktionsradius. Die Raumstruktur und die Ausstattung berücksichtigen die Entwicklungs- und umweltgeprägten Bedürfnisse der Kinder.
Der Eingangsbereich & Leseecke
Beim Betreten des großzügigen Eingangsbereichs fällt der Blick durch eine Glastür und viele Fenster auf das neue Außengelände. Die breit angelegte Treppe, die zur oberen offenen Galerie und zu
den Räumen auf der zweiten Ebene führt, bewirkt und verstärkt den Eindruck von Weitläufigkeit und Durchlässigkeit.
Die Eingangshalle ist Begegnungsort und Aufenthaltsbereich für Kinder und Erwachsene. Ausgestattet mit einer Sitzecke, Infotafeln, Dokumentationen, einer Lese- sowie einer Bauecke ist sie ein vielfältiger Ort für Kommunikation. Hier verständigen sich Kinder aller Gruppen und treffen untereinander Absprachen. Die Eingangshalle ist zudem täglich genutzter Spielraum, an dem man die Seele baumeln lassen, ein Buch betrachten oder Türme bauen kann. Hier können ruhige Gespräche geführt und Feste gefeiert werden. Der Eingangsbereich kann in vielfältiger Form umgewandelt und umgestaltet werden und eröffnet dadurch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Hier verständigen sich Kinder aller Gruppen und treffen untereinander Absprachen. Die Eingangshalle ist zudem täglich genutzter Spielraum, an dem man die Seele baumeln lassen, ein Buch betrachten oder Türme bauen kann. Hier können ruhige Gespräche geführt und Feste gefeiert werden. Der Eingangsbereich kann in vielfältiger Form umgewandelt und umgestaltet werden und eröffnet dadurch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Unmittelbar neben dem Eingangsbereich liegt das Büro. Die Garderoben und offenen Regale führen zu Gruppenräumen der gelben und roten Gruppe.
Die Gruppenräume der roten und gelben Gruppe
Diese Räume besitzen verschiedene Funktionsecken wie die Bau- und Konstruktionsecke sowie eine Kuschel- und Puppenecke. Diese Ecken variieren jedoch je nach Interesse der Kinder.
Ein Mal- und Bastelbereich schafft für die Kinder neben dem Werkraum einen Bereich, wo sie sich mit den verschiedensten Materialien künstlerisch und kreativ ausdrücken können.
Die integrierte Küchenzeile bietet den Kindern die Möglichkeit, selbstständig Mahlzeiten zuzubereiten und alltägliche hauswirtschaftliche Tätigkeiten auszuführen.
Das Büro
Die Kinder erleben die Arbeit in einem Büro, ahmen diese im Rollenspiel nach, beobachten ankommende Besucher und können malen oder schreiben.
Räume auf der oberen Etage
Der mit Zahlen versehene Treppenaufgang, der von einem breiten Podest mit großem Rundfenster unterbrochen ist, führt zu den Haupt- und Nebenräumen der grünen Gruppe. Der Personalraum mit
integrierter Bücherei und Spielesammlung, die Turnhalle, die Küche sowie der Werkraum befinden sich außerhalb des Gruppenraums.
Blickt man von der Brücke aus nach unten, kann man das Geschehen an der Eingangstüre beobachten und Kontakt aufnehmen. In die Wand eingelassene „Nischen“ laden zum Verstecken und Rollenspiel ein.
Sie sind Rückzugsorte in dem sonst offenen Raum.
Der Gruppenraum der grünen Gruppe
Der Gruppenraum der grünen Gruppe zeichnet sich durch seine gläserne Kuppel aus. Ein Mal- und Bastelbereich ist für die Kinder neben dem Werkraum eine Zone, in der sie sich mit den
verschiedensten Materialien künstlerisch und kreativ ausdrücken können. In der grünen Gruppe können die Kinder den Umgang mit dem Medium Computer kennenlernen. Der Zeitraum ist dabei genau
festgesetzt und damit begrenzt. Die Computerecke ist mit einem Vorhang vom Gruppenraum abgetrennt.
Der anliegende Nebenraum bietet den Kindern verschiedene Bereiche für freies Spiel. Der Bauteppich lädt zu Konstruktions- und Bauspielen ein, die Puppenecke wird für verschiedene Rollenspiele genutzt.
Die Küchenzeile ermöglicht den Kindern hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Backen und Kochen in der Gruppe. Auch das Abspülen des Geschirrs gehört hier mit dazu. Die Tätigkeit in der Gruppe hat den Vorteil, dass sich die Kinder an diesem Prozess beteiligen oder einfach nur zuschauen können, wenn sie möchten.
Turnhalle
Dieser Bereich ist auf beiden Seiten mit vielen Fenstern ausgestattet und somit sehr hell. Der angegliederte Nebenraum bietet den Kindern ein vielfältiges Angebot an Materialien. Für die
Vorschulkinder des Entdeckerclubs bietet der angrenzende „Entdeckerclubraum“ Rückzugsmöglichkeiten
Hier werden Bewegungslandschaften und Bewegungsbaustellen gebaut. Rollen- und Bewegungsspiele, Lauf- und Fangspiele, Ballspiele aller Art, Tanzübungen und Vorstellungen oder Wettrennen mit
Fahrzeugen sowie Theateraufführungen finden hier statt.
Der Werkraum mit anliegendem Materialraum
Den Mittelpunkt des Raums bildet die Werkbank. Das Werkzeug hängt in dafür vorgesehenen Halterungen an den Wänden. In den Regalen finden sich Utensilien und Maschinen, die unter Anleitung und
Begleitung eines Erwachsenen genutzt werden können.
Im Materialraum lagern unterschiedliche Papiersorten und Farben. Holz, Ton, Stein, Stoffe, Kork, Wolle und Naturmaterialien sind wertfrei und formbar. Sie sind vielseitig verwendbar und fordern die Gestaltung heraus. Ein Wasseranschluss dient der Verarbeitung von Materialien wie Ton und Farbe, aber auch zum Reinigen von Utensilien und Händen.
Unterhalb der großen Fensterfront stehen Tische. Bei der Reparatur von Gegenständen erfahren die Kinder, wie diese – im Gegensatz zu Wegwerfprodukten – wieder funktionsfähig gemacht werden können. Sie beteiligen sich somit an der Wiederverwertung und dem Recycling von Gegenständen. Diese Vorgänge helfen Kindern, Dinge ihrer Umwelt bewusster wahrzunehmen, zu verstehen und zu gestalten. Neugier, Einsicht in Entstehungsprozesse, Eigengestaltung, Improvisation, Veränderung und Erfolgserlebnisse machen Kinder entscheidungs- und handlungsfähig.